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Energiebedarf

Der Energiebedarf setzt sich zusammen aus dem Grundumsatz, dem Leistungsumsatz, der nahrungsinduzierten Thermogenese sowie dem zusätzlichen Bedarf für Wachstum, Schwangerschaft und Stillzeit.

Der Grundumsatz
Der Grundumsatz entspricht der Energiemenge, die der Körper im unbekleideten Zustand, 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme, im Liegen bei völliger Entspannung sowie bei konstanter Außentemperatur von 20 bis 28 Grad Celsius benötigt, um die Grundfunktionen des Körpers, wie Herzschlag und Atmung, aufrecht zu erhalten.

Die Höhe des Grundumsatzes ist unter anderem abhängig von Alter, Klima, Körpertemperatur, Hormonen, Körpergewicht und Körpergröße. Zudem spielt die Muskelmasse eine entscheidende Rolle, weshalb der Grundumsatz bei Männern aufgrund der größeren Muskelmasse cirka 10 Prozent höher liegt als bei Frauen. Insgesamt kann der Grundumsatz beim Erwachsenen 60 bis 75 Prozent des Gesamtenergiebedarfs ausmachen.

Vom Grundumsatz ist der Ruheumsatz zu unterscheiden, wobei die beiden Begriffe häufig jedoch synonym verwendet werden. Der Ruheumsatz gibt ebenfalls den Minimalbedarf eines Menschen an Energie an, um seine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, die Bedingungen unter denen er gemessen wird, sind jedoch weniger streng als bei der Grundumsatzmessung. So sitzt der Proband bequem und ist zudem leicht bekleidet. Der Ruheumsatz liegt etwa 6 bis 10 Prozent höher als der Grundumsatz.

Der Leistungsumsatz
Der Leistungsumsatz spiegelt die Menge an Energie wieder, die für jegliche Art von körperlicher Aktivität benötigt wird. Sie wird als Mehrfaches des Grundumsatzes dargestellt. Der messbare Wert für die Aktivität wird als PAL-Wert (physical activity level = körperliches Aktivitätsniveau) angegeben und zur Berechnung des Energiebedarfs mit dem Grundumsatz multipliziert. Durch Sport kann der Leistungsumsatz beispielsweise deutlich erhöht werden.

PAL-Werte für körperliche Aktivitäten
1,2: ausschließlich sitzende oder liegende Lebensweise,
beispielsweise bei alten, gebrechlichen Menschen

1,4 bis 1,5: ausschließlich sitzende Tätigkeit mit wenig oder keiner
anstrengenden Freizeitaktivität, zum Beispiel
Büroangestellter, Feinmechaniker

1,6: sitzende Tätigkeit, zeitweilig auch zusätzlicher
Energieaufwand für gehende und stehende Tätigkeiten,
beispielweise Laborant, Kraftfahrer, Student,
Fließbandarbeiter

1,8 bis 1,9: * überwiegend gehende und stehende Arbeit, zum Beispiel
Hausfrau, Verkäufer, Handwerker, Kellner, Mechaniker

2,0 bis 2,4: * körperlich anstrengende berufliche Arbeit, zum Beispiel
Bauarbeiter, Landwirt, Waldarbeiter, Bergarbeiter,
Leistungssportler

* Für sportliche Betätigungen oder anstrengende Freizeitaktivitäten (30 bis 60 Minuten, 4- bis 5-mal pro Woche) können pro Tag zusätzliche 0,3 PAL-Einheiten zugegeben werden.

Thermogenese
Mit der Nahrung zugeführte Nährstoffe liefern nicht nur Energie, vielmehr werden bei normaler Mischkost rund 10 Prozent der aufgenommen Energie wieder für Verdauung, Aufnahme, Transport und Speicherung der Nährstoffe verbraucht. Verbunden mit diesem gesteigerten Energieumsatz ist eine erhöhte Wärmeproduktion im Körper festzustellen, die als nahrungsinduzierte oder postprandiale Thermogenese bezeichnet wird. MCT-Fette, Kaffee und scharfe Gewürze steigern die Thermogenese.


Bildquelle:
Andrey Armyagov - stock.adobe.com
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