Das HDL
Im Gegensatz zum LDL besteht die Aufgabe des HDL darin, Cholesterin von den Zellen zurück zur Leber zu transportieren, wo es zu Gallensäuren abgebaut und so teilweise mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Es kann somit der Entstehung von Arteriosklerose vorbeugen.
Neben dem Gesamtcholesterinspiegel, ist daher auch besonders der Gehalt an LDL und HDL beziehungsweise das Verhältnis von HDL zu LDL für eine Risikobewertung von Bedeutung. Ein hoher Gesamtcholesterinspiegel ist nicht immer negativ zu bewerten, sofern der HDL-Anteil hoch und der LDL-Anteil niedrig ist.
Orientierungsgrößen für den Cholesterinspiegel im Blut
Gesamtcholesterin : < 200 mg/dl
LDL-Cholesterin: < 130 mg/dl
HDL-Cholesterin: > 45 mg/dl bei Männern
> 55 mg/dl bei Frauen
Zudem sollten die Triglyzeridwerte maximal bei 150 bis 200 mg/dl liegen.
Bisher ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, welchen Einfluss das Nahrungscholesterin auf den Cholesterinspiegel im Blut hat. Die Auswirkungen sind individuell sehr verschieden und dabei im Wesentlichen von Alter, Geschlecht, Menge und Zusammensetzung der Nahrung abhängig. Hühnereier sind zwar relativ cholesterinreich, belasten den Blutcholesterinspiegel jedoch nicht.
Einfluss der Fettsäuren auf den Cholesterinspiegel im Blut
Das Cholesterin gelangt über den LDL-Rezeptor in die Zellen. Das heißt, je höher die Rezeptoraktivität, desto mehr LDL wird in die Zellen aufgenommen und desto weniger ist im Blut. Der Rezeptor sitzt in der Membran der Zelle, welche unter anderem aus Fettsäuren aufgebaut ist. Die Fluidität und Elastizität der Membran wird wesentlich durch ihre Fettsäurezusammensetzung bestimmt.
Eine Membran, die einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren enthält, ist sehr starr und unbeweglich. Sie kann sich deshalb nicht auf die LDL-Partikel zu bewegen und diese abfangen, so dass sie vermehrt im Blut verbleiben. Besteht die Zellmembran dagegen aus einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäure ist sie beweglicher und kann die LDL-Partikel leicht aufnehmen. Es wird somit verhindert, dass vermehrt LDL im Blut verbleibt, sich an den Gefäßwänden ablagert und so das Risiko für Arteriosklerose erhöht.
Richtwerte für die Cholesterinzufuhr
Da das Nahrungscholesterin die unerwünschte Wirkung der gesättigten Fettsäuren verstärken kann, sollte seine Zufuhr auf 300 Milligramm pro Tag beschränkt werden.
Cholesterin kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor, weshalb deren Verzehr eingeschränkt und pflanzlichen Lebensmitteln der Vorrang gelassen werden sollte.