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Diäten, die nach dem Low Carb Prinzip funktionieren (sollen), sind beispielsweise die relativ bekannte Atkins Diät, die der Cardiologe Robert Atkins entwickelt hat. Viele Schauspieler und berühmte Persönlichkeiten haben in der Öffentlichkeit darüber gesprochen, dass sie diese Diät anwenden, und der Durchschnittsmensch eifert seinen Idolen natürlich nach.
Die „Hollywood-Star Diät“ oder die „South Beach Diät“ beruhen auf demselben Prinzip: Fett und Eiweiß darf man essen, bis einem schlecht ist, aber Brot, Nudeln Kartoffeln usw. sind verboten - und leider auch viele Gemüse- und Obstsorten, die abgesehen von den Kohlenhydraten noch viele weitere wichtige Bestandteile wie Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Doch welche Auswirkungen hat ein Weglassen der Kohlenhydrate auf die Gesundheit? Zunächst müssen wir festhalten, dass Kohlenhydrate, genau wie die Fette und Eiweiße, wichtige Bestandteile unserer Nahrung sind. Unser Körper ist darauf angewiesen. Kurzfristige Energiegewinnung funktioniert ausschließlich mit Kohlenhydraten. Besonders das Gehirn benötigt den Zucker, damit keine Ausfallerscheinungen auftreten. Essen wir zuviel davon, wandelt unser Körper sie um und lagert sie in Form von Fett ein.
Die Low Carb Verfechter berufen sich auf die Evolutionstheorie, die besagt, dass zuerst gejagt und gesammelt und daher hauptsächlich Fleisch gegessen wurde, bevor der Ackerbau einsetzte und die Menschheit sich immer mehr von Getreide ernährte. Deshalb soll unser Körper auf die Verwertung von Eiweiß und Fett, und weniger auf die von Kohlenhydraten spezialisiert sein. Beweisen kann man das natürlich nicht, denn unser Körper benötigt alle diese Nährstoffe und keiner ist wichtiger oder gar besser als der andere.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit einer kohlenhydratarmen Ernährung schneller abgenommen haben. Doch nach einem Jahr war kaum ein Unterschied im Körpergewicht bei den Vergleichsgruppen bemerkbar. Die Frage ist: möchte man schnell abnehmen und dabei seine Gesundheit opfern, oder gesund und nachhaltig?
Nicht alles, was in den USA Trend ist, wird auch von europäischen Wissenschaftlern unterstützt. Hierzulande wird kritisiert, dass eine Erhöhte Zufuhr an Fett negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, besonders für Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Senioren oder Schwangere. Es besteht die Gefahr, dass die Arterien verstopft werden.
Zuviel Eiweiß kann nicht nur Gicht verschlimmern, sondern ist auch schädlich für die Nieren und die Leber. Eine übermäßige Eiweißzufuhr sorgt aber auch für Muskelkrämpfe, Magenbeschwerden bzw. Übelkeit und Kopfschmerzen.
Im Britsih Medical Journal haben Wissenschaftler von der Universität Athen beispielsweise eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt, je mehr Eiweiß und je weniger Kohlenhydrate man zu sich nimmt. Über 15 Jahre hinweg haben Sie 40.000 schwedische Frauen zwischen 30 und 49 Jahren, die sich nach Low Carb Diätplänen ernährten, untersucht und dabei folgendes festgestellt: egal, ob tierische oder pflanzliche Eiweiße, je mehr davon und je weniger Kohlenhydrate die Frauen zu sich nahmen, desto mehr Herz- und Kreislauferkrankungen hatten sie.
Pro 5 Gramm Eiweiß mehr am Tag und dafür 30 Gramm Kohlenhydrate weniger stieg das Risiko für cardiovaskuläre Erkrankungen um 5 Prozent an. Und dies, obwohl viele der Teilnehmerinnen es gar nicht so genau genommen und mehr Kohlenhydrate gegessen haben, als ihr Diätplan vorgesehen hatte.
Vieles deutet also darauf hin, dass Low Carb Diäten ungesund sind und langfristig eher schaden als nützen. Außerdem benötigt jeder Mensch je nach Alter, Konstitution und Bewegungsgewohnheiten eine andere Zusammensetzung der Nahrung. Durchschnittswerte, wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung errechnet werden, erleichtern die Orientierung im Ernährungs-Dschungel und können als Richtwert dienen.
Die DGE empfiehlt, dass mindestens die Hälfte der täglich gegessenen Energiemenge aus komplexen Kohlenhydraten bestehen soll. Besonders Vollkornprodukte erfüllen diesen Anspruch. Die Kohlenhydrate sind molekular gesehen größer und der Körper benötigt länger, bis er sie so aufgespalten hat, damit er sie in den Blutkreislauf ausschütten kann. Diese sind dann auch länger verfügbar, lassen das Insulin nicht sofort nach oben schießen und man ist länger gesättigt. Das Gehirn erhält seine Energie und man muss nicht mit Schwindel, Kopfschmerz und Mattigkeit rechnen.
Außerdem wird empfohlen, viele Ballaststoffe zu essen, denn sie sättigen ebenfalls und halten die Verdauung in Schwung. Und das Eiweiß? Mehr als 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sollte man laut der DGE an einem Tag nicht zu sich nehmen. Wenn man sich dann noch fettarm ernährt und hochwertige Fette und Öle mit vielen Omega-3-Fettsäuren anstelle von tierischen Fetten nutzt, ernährt man sich auf gesunde Weise. Dazu ausreichend Obst und Gemüse, versteht sich.
Bewegung und auch die Entspannung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Zum Abnehmen muss man mehr Energie verbrennen, als man aufnimmt. Das heißt, man muss seine Muskelmasse erhöhen und sich mehr bewegen – klingt einfach, man muss sich nur motivieren. Dabei sollte man nicht den Diätplan irgendeiner Lieblingsschauspielerin einhalten, denn diese hat sicher ein anderes Bewegungsverhalten als man selbst.
Abnehmprogramme und Änderungen der Ernährungsweise sollten immer auf den Einzelnen angepasst und abgestimmt sein, denn jeder Mensch ist anders und ein Sportler benötigt eine andere Nährstoffzusammensetzung als ein Inaktiver.
Natürlich möchte man gut aussehen und sich gut fühlen, doch wer seine Gesundheit für einen schlanken Körper opfert, erreicht letztlich das eine, noch das andere.
Der Slimcoach hilft Ihnen, die passende Ernährungsweise mit den richtigen Bewegungsempfehlungen für sich zu finden.
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Maren Winter - stock.adobe.com
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