Ein weit verbreiteter Irrtum besagt, dass der Mensch darauf ausgelegt ist, Fleisch zu essen. Dies ist jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen. Sie müssen kein Fleisch essen, um alle essentiellen Nährstoffe aufzunehmen. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung kann vegetarisch sein und Sie mit allem versorgen, was Sie für ein aktives Leben benötigen.
Die DGE bewertet Vollkornprodukte, Gemüse und Blattsalate sowie Obst und Fisch als gesundheitsförderlich, während rotes Fleisch und Fleischwaren als Risikofaktoren gelten. Wer viel rotes Fleisch zu sich nimmt, erhöht das Risiko für Erkrankungen wie Dickdarmkrebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes mellitus Typ 2. Zuviel tierisches Eiweiß aus Milchprodukten ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Schon Paracelsus wusste: die Menge macht das Gift.
Eiweiß und Fett
Mittlerweile weiß man, dass ein zu hoher Konsum von Eiweiß der Gesundheit schadet, besonders wenn es sich um eine Kombination von tierischem Eiweiß mit gesättigten Fettsäuren handelt. Fettsäuremuster, wie tierische im Gegensatz zu pflanzlichen Fetten sie aufweisen, erhöhen das Risiko für cardiovaskuläre, also Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Samen sind dagegen beste Eiweißlieferanten und enthalten dazu noch hochwertige ungesättigte Fettsäuren und B-Vitamine, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und die Gehirnleistung auswirken.
Viele Studien zum Thema Gewicht und Gewichtsabnahme haben gezeigt, dass gewisse Lebensmittel sich negativ auf das Körpergewicht auswirken und mit Gewichtszunahme in Verbindung gebracht werden können. Wer Fleisch und Fleischwaren verzehrt, nimmt schneller zu und schlechter ab als jemand, der ballaststoffreiche Getreideprodukte, Gemüse und Blattsalate sowie Obst auf seinem Speiseplan stehen hat, denn diese haben laut DGE ein besonders hohes präventives Potenzial.
Eisen, Kalzium und Vitamine
Eisen kommt nicht nur in Fleisch vor, sondern auch in Vollkorngetreide, Dörrobst, Nüssen, grünem Blattgemüse, einigen Kräutern wie Brunnenkresse und Petersilie sowie Hülsenfrüchten und Samen. Vitamin C verbessert die Aufnahme von pflanzlichem Eisen, denn es wird aus pflanzlichen Quellen vom Körper langsamer aufgenommen als aus Fleisch. Wenn Sie sich für eine vegetarische Ernährung entscheiden, sollten Sie beim Kochen auf diesen Fakt achten und Vitamin-C-haltige Nahrungsmittel mit eisenhaltigen kombinieren.
Kalzium ist in Nüssen, Samen, grünem Blattgemüse sowie Tofu, Soja und auch in kalkhaltigem Trinkwasser enthalten. Außerdem kommt es in Milch und Milchprodukten vor. Diese enthalten tierisches Eiweiß, was die Ausscheidung von Kalzium über die Nieren fördert. Man hat auch herausgefunden, dass Menschen, die sehr viel Milch und Fleisch zu sich nehmen, ein erhöhtes Risiko für Osteoporose haben.
Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Vitaminen und man nimmt auf jeden Fall die empfohlene Menge zu sich, wenn man viel Obst oder Gemüse isst. Wer sich unsicher ist, ob er an einem Vitaminmangel leidet, kann sein Blut vom Arzt untersuchen und sich Ernährungsempfehlungen geben lassen. Es gibt mittlerweile sehr gute Nahrungsergänzungsmittel, die einen Mangel ausgleichen können. In der Regel kommen Vitaminmangel-Zustände nicht vor, wenn man sich an die Ernährungsempfehlungen der DGE hält.
Achten Sie also auf einen ausgeglichenen Speiseplan. Sie müssen nicht gleich zum Vegetarier werden, aber eine Reduktion des Konsums tierischer Erzeugnisse wirkt sich positiv auf Ihre Gesundheit aus – und die Umwelt wird geschont.
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