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Kartoffel

Die Kartoffel ist das unterirdisch wachsende, knollenartig verdickte Stielende der Kartoffelpflanze, die in Südamerika beheimatet ist und zur Gruppe der Nachtschattengewächse gehört. Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte die Kartoffel nach Europa, wurde aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch als Lebensmittel genutzt, als Friedrich der Große ihren Wert erkannte und den Anbau anordnete.

Von den rund 3000 bekannten Kartoffelsorten sind nur cirka 130 von wirtschaftlicher Bedeutung. Diese werden nach der Reifezeit in sehr frühe Sorten, frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten und nach der Kocheigenschaft in feste, vorwiegend feste und mehlig kochende Sorten unterteilt.

Sehr frühe Sorten eignen sich nicht zur Lagerung und sollten schnell verbraucht werden. Mittelspäte bis späte Kartoffeln sind dagegen ideal für die Vorratshaltung geeignet. Nur ein Drittel der hierzulande produzierten Kartoffeln werden als Speisekartoffeln verkauft, vielmehr wird der Großteil zur Herstellung von Kartoffelerzeugnissen genutzt.


Sehr frühe

Christa, Carola, Gloria


Frühe

Sieglinde, Cinja, Berolina


Mittelfrüh

Hansa, Désirée, Bintje, Grata, Cliva, Nicola


Spät

Aula, Datura, Monza

Die Kartoffelknolle enthält Reservestoffe für das Auskeimen einer neuen Pflanze und hat deshalb einen hohen Nährstoffgehalt. Sie besteht zu 15 Prozent aus Stärke sowie zu rund 80 Prozent aus Wasser, enthält nur wenig Fett und ist somit ein relativ kalorienarmes Lebensmittel. Ihr Gehalt an biologisch hochwertigem Eiweiß, an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen macht sie darüber hinaus zu einem sehr gesunden und wertvollen Produkt.

Die Kartoffel liefert besonders viel Kalium und Vitamin C, wobei der Vitamin C- Gehalt mit zunehmender Lagerung jedoch abnimmt. Zudem enthält sie nennenswerte Mengen an Magnesium, Zink, Vitamin B6 und B1. Um große Vitaminverluste zu vermeiden, sollte die Kartoffel vorwiegend als Pellkartoffel zubereitet werden, da sie im Vergleich zu Salzkartoffeln doppelt so viel Vitamin C und viermal so viel Vitamin B1 enthält. Zudem haben Pellkartoffeln einen niedrigen glykämischen Index.

Kartoffeln sind auch seit langer Zeit als Heilmittel bekannt. So hilft selbstbereiteter kochsalzloser Kartoffelbrei bei Übersäuerung des Magens. Der Saft roher Kartoffeln wirkt krampflösend, harntreibend, heilend sowie bei chronischer Magenübersäuerung. Rohe Kartoffelscheiben werden zur Behandlung von Entzündungen, bei Sonnenbrand, Verbrennungen allgemein sowie bei einem Sonnenstich eingesetzt.

Alle oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze sowie unreife Kartoffelknollen enthalten das sehr giftige Alkaloid Solanin. Außerdem findet sich Solanin in den Keimen und "Augen" der Knolle sowie in den grünen Stellen, die entstehen, wenn Kartoffeln längere Zeit bei Licht gelagert werden.

Solanin kann bereits in geringen Dosen Magenkrämpfe, Kopfschmerzen und Durchfall verursachen und in größeren Mengen das Nervensystem schädigen. Unreife und grüne Kartoffeln sollten aus diesem Grund nicht verwendet und Keime, "Augen" sowie grüne Stellen großzügig entfernt werden. Beim Garen geht das Solanin ins Kochwasser über, weshalb dieses nicht weiterverwendet werden sollte.

Kartoffeln sind abhängig von Erntezeit und Sorte unterschiedlich lange haltbar. Nach dem Einkauf sollten Sie sie gegebenenfalls sofort aus der Kunststoffverpackung herausnehmen, damit sie nicht vorzeitig schimmeln oder faulen. Ideal lagern Kartoffeln in einer Holzkiste an einem dunklen, kühlen, trockenen und gut durchlüfteten Ort. Sehr frühe Kartoffeln haben eine kurze Lagerzeit und sollten rasch verbraucht werden. Ab Ende Juli bis Oktober geerntete Kartoffeln eignen sich dagegen zum Lagern über den Winter. Richtige Lagerung verhindert die Bildung des giftigen Solanins.


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